Wildwuchs Kassel zum Sofortigen Atomausstieg: Protest bei Endlager-Workshop

30.11.19

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Von Freitag bis Sonntag versuchte die Bundesregierung mit einem Workshop, die Jugend für die Endlagersuche zu begeistern. Vor dem Hotel Steinernen Schweinchen in Brasselsberg zeigte sich jedoch bereits ab Freitagnachmittag Proteste von der Kuhlen Wampe mit dem Aktionsbündnis. Das Aktionsbündnis wandte sich gegen die Verursachung von zusätzlichem Atommüll durch den Weiterbetrieb atomarer Anlagen. Mit strahlenden gelben Fässern und einem Banner rief das Bündnis zu der sofortigen Schließung aller Atomanlagen auf.

“Es ist unglaublich, dass in Deutschland weiterhin jederzeit eines der sieben aktiven deutschen Atomkraftwerke in die Luft gehen könnte, “ so die SprecherIn der Kuhle Wampe. Katastrophale Kontaminierungen ganzer Landstriche wären die Folge. Die Protestierenden prangern außerdem an, dass die Bundesregierung keinerlei Anstalten macht, dem Profit der Brennelementefabrik in Lingen (Niedersachsen) ein Enddatum zu setzen. Auch die Urananreicherungsanlage in Gronau (Westfalen) soll trotz Atomausstieg unbegrenzt weiter radioaktiven Brennstoff für rund 30 Atomkraftwerke weltweit produzieren. Laut den Protestierenden ist daher die bis spätestens Ende 2022 vorgesehene Abschaltung der Atomkraftwerke ein “fauler und viel zu später Atomausstieg mit massiven Lücken”.

Dass die Bundesregierung nun Jugendliche für die Endlagersuche begeistern will, erscheint den Protestierenden als “reine Farce”. „Begeisterung muss es nicht für die Standortsuche, sondern für die sofortige Vermeidung allen Atommülls und die Stilllegung aller Atomanlagen geben“, ist fest zustellen.

Im Anschluss an die friedliche Aktion berichtet das Aktionsbündnis von einem unverhältnismäßigen Polizeieinsatz in der Stadt Kassel. Unter Zwangsanwendung führten uniformierte und zivile Polizeikräfte Personalienfeststellungen im Zusammenhang mit dem Protest durch.

Wildwuchs/Kassel