„Solidarität statt Schlussstrich! Rassistische Strukturen auflösen! NSU-Komplex aufklären!“

16.04.19

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Am 06. April 2006 wurde Halit Yozgat in seinem Internetcafé in Kassel ermordet. Er gilt als das 9. Mordopfer des NSU. Während der Mordzeit befand sich der damalige Mitarbeiter des hessischen Verfassungsschutzes Andreas Temme im Internetcafé. Im NSU-Komplex werden die Zusammenhänge von Alltagsrassismus, Rassismus in Institutionen und Behörden und neonazistischen Gewalttaten deutlich. Das zeigt sich in Opfer-Täter*in-Umkehr, in rassistischer Medienberichterstattung, in Verbindungen des deutschen Geheimdienstes mit der rechtsextremen Szene, in der Tatsache, dass Neo-Nazis beim Verfassungsschutz angestellt sind, dass der Verfassungsschutz das Netzwerk NSU finanzierte, dass Politik und Behörden Aufklärung verhindern und im Vernichten von Beweismitteln.

Durch die Taten des NSU-Komplexes wurden wir alle angegriffen. Deshalb müssen wir gemeinsam darauf antworten.

Die MCs Kuhle Wampe Kassel Wildwuchs, Kuhle Wampe Göttingen und Freund*innen beteiligten sich am 06.April in Kassel gemeinsam mit über 500 Menschen an der Demonstration „Solidarität statt Schlussstrich! Rassistische Strukturen auflösen! NSU-Komplex aufklären!“ Aufgerufen hatte die Initiative 6. April, die sich nach dem Todestag von Halit Yozgat benannt hat. In ihren Reden forderten die Vertreter*innen unterschiedlicher Initiativen, den NSU-Skandal aufzuklären und die Helfer*innen und Hintermänner*frauen der rechten Terrorzelle zur Rechenschaft zu ziehen. Es wurde außerdem gefordert die Holländische Straße in Halitstraße umzubenennen.