Nach Norden

14.09.14

waelder_und_seen_in_lappland Nicole, Mitglied des Clubs Pleissenburg, lebt mit ihrer Familie in Schweden und hat zu einem ganz besonderen Treffen geladen:
Ein Dutzend Wampen beim ersten Lapplandtreffen der Kuhlen Wampe

Hell bleibt es im Sommer im hohen Norden die ganze Nacht, aber irgendwann hat es aufgehört zu regnen. Und nun sind von da hinten Stimmen von Sem und Matthias zu hören. Wenn Michael jetzt aufsteht, ist er nicht der Erste. Er zippt das Innenzelt auf, dann das Außenzelt. Zwei Mädchengesichter lächeln ihn an. Mucksmäuschenstill hatten Dorothea und Mia gewartet, in welchem Zelt sich was rührt. Nun dürfen sie reden.

„Was machst Du da“, fragt die ältere von beiden?
„Ich stehe auf.“
„Und was dann?“
„Ich werde mich waschen.“
„Und dann?“
„Frühstücken.“
„Und dann?“
„Hä?“

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Dorothea und Mia sehen den verzottelten Besuch, der aus dem fernen Süden kommend sich im Dutzend in ihrem Garten breitgemacht hat, als willkommene Abwechselung an, als Spielkameraden. Wir, Wampen aus der ganzen Bundesrepublik, sind nach Gargnäs zu einem im doppelten Sinn besonderen Kuhle-Wampe-Treffen gefahren: Das Lapplandtreffen findet im hohen Norden Europas statt und es ist eben ein Treffen mit Familienanschluss.

Nach und nach sind wir Ende Mai in dem kleinen nordschwedischen Dorf zwischen zwei Seen eingetroffen: Bereits am Mittwoch Anja mit Heiko (beide vom Nordharz) zusammen mit Micha aus Augsburg, am Donnerstag kommen Caren, Sem und Michael aus Berlin zusammen mit Georg aus Leipzig an. Am Freitag rollt Diana aus Münster mit Christopher aus Freiburg auf den Hof, schließlich trudeln als Einzelfahrer Maik aus Nürnberg, Nils aus Freiburg und endlich auch Hami aus Hamburg ein. 2500 Kilometer weist ein Routenplaner als Entfernung zwischen Freiburg und Gargnäs aus, nicht gerechnet die Umwege, die eingelegt wurden. Die Wampen haben Glück auf der Anreise gehabt, aber auch die kleineren und mittleren Katastrophen einer großen Motorradtour hinter sich.

So gibt es am Lagerfeuer viel zu erzählen. Nach Mitternacht wird Whisky herausgekramt. „Ich gehe schlafen, wenn’s dunkel wird“, verkündet Micha, findet aber nach drei Uhr dennoch ins Zelt. Und ein zweiter absurder Spruch macht die Runde. „Mücken gibt’s hier nicht“, sagt man und klatscht dabei entschlossen in die Luft, in der Hoffnung einen der Plagegeister zu erwischen. Es gibt läppische Tage im Jahr, da geht man besser wie ein Imker mit einem Netz um den Kopf geschützt vor die Tür.

Mehr über die verschiedenen Reisewege der Wampen und ihre Erlebnisse könnt in der aktuellen Ausgabe der Megaphon lesen!