Gedenken in Hanau

20.04.20

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Am 13.04.2020 trafen sich Kuhle Wampe Frankfurt am Main und Freund*innen in Hanau am Heumarkt. Hier befindet sich  einer der beiden Tatorte des rassistischen Anschlags vom 19.Februar 2020 bei dem 9 Menschen ermordet wurden. An der Außenwand der Shisha Bar befinden sich nach wie vor viele Blumen und die Bilder der Ermordeten. Immer wieder bleiben Menschen kurz stehen und gedenken der Toten.

Auch wir drückten mit einer Schweigeminute und dem Niederlegen von Blumen unsere Trauer aus.

Unsere Wut über erstarkenden Rassismus, über die faschistischen Morde und die Verharmlosung der Täterinnen als Einzeltäterinnen, bleibt uns erhalten.

Die Trauer und die Traumata von Hanau betreffen nicht nur die Familien und Freund*innen der Ermordeten, sondern auch jene der Verletzten, jene die überlebt haben und jene die zufällig nicht anwesend oder gerade gegangen waren. Die Trauerarbeit all dieser Menschen wird durch das Auftreten des Corona-Virus sehr erschwert. Sie können nicht mehr beisammen sein und sich gegenseitig stützen.

Dennoch gibt es verschiedene Initiativen die Unterstützung anbieten, sowohl in psychosozialer Form, in direkter Hilfe bei Umzügen zum Beispiel und in Form der Recherchearbeit.

Die Initiative 19. Februar aus Hanau beabsichtigt an jedem 19. eines Monats an den rassistischen Anschlag zu erinnern. Auch dieses Erinnern wird nun durch Corona erschwert und kann, zumindest zur Zeit, nicht öffentlich stattfinden.

Wie wichtig es ist aufmerksam zu bleiben und zusammenzustehen zeigt sich an folgenden Vorfällen: die Scheiben der Shisha Bar am 2. Tatort in Hanau-Kesselstadt wurden am Osterwochenende in der Nacht von Freitag auf Samstag eingeworfen, in Darmstadt wurden eine Woche vorher “Say their names” Plakate, auf denen die Namen der Toten stehen, beschmiert.

Informationen über die Initiative 19. Februar findet ihr unter 19feb-hanau.org und hier.