Wer wir sind


Kuhle Wampe Hannover - Der Club deines Vertrauens!
Was wir machen
Wampenkinder

Kuhle Wampe Hannover - Der Club deines Vertrauens!

Ich versuche einen Erstkontakt mit dem unbekannten Motorradclub herzustellen.
Ein wild schnatternder Haufen Leute sitzt dienstags im Graffiti- und Schrottplastikverzierten Hof des UJZ Glocksee. Das müssen sie sein: die Kuhle Wampe Hannover.

Aber keine/r nimmt Notiz von mir, sie scheinen irgendetwas Lebensnotwendiges zu diskutieren. Plötzlich wendet jemand das Wort an mich: "Kannst du Bier zapfen?" "Ja", antworte ich. "Gut, dann nehmen wir doch Fassbier" und schon geht die wilde Diskussion weiter.

Mittlerweile ist die Kuhle Wampe Hannover schon seit langen Jahren "Wir" und ich weiß, dass man wild schnattern muss, wenn man ein Treffen vorbereitet und wenn man einen Cluburlaub plant und wenn man eine Ausfahrt organisiert und bevor man zu Castor- Transporten ins Wendland fährt und bevor man auf Anti-Nazi-Demos geht und bevor man sich entscheidet, was man auf dem Sommertreffen macht... Wunderbar hektisches Getöse ruft auch immer der Megaphon-Versand hervor.

Außerdem würde niemand von uns auf die Idee kommen, seinen Satz olle Klamotten weg zuwerfen, die brauchen wir immer, wenn mal wieder das Materiallager der Kuhlen Wampe umgekramt werden muss.

Wir, das sind seit Jahrzehnten ziemlich konstant circa 15 Menschen [Wir vermehren uns stetig und sind um die 30]* und noch mal eben so viele Sympies (Sympathisanten, also Leute, die sich als interessiert an uns geoutet haben).

Selbstverständlich erfüllen wir alle gängigen Vorurteile, die über die Kuhle Wampe existieren: Wir sind ein kommunistisch unterwanderter Haufen alter Säcke, die an prähistorischen Moppeds rumpusseln. Klar, wir sind alte Säcke (schließlich gibt es uns seit 1983 und ein Gründungsmitglied nennen wir immer noch unser eigen) zwischen 2 und 54 Jahren, also genau genommen ein 3-Generationen-Alte-Säcke-Club mit einem Alte-Säcke-Frauenanteil von circa 30 %. Klar muss man mindestens kommunistisch unterwandert sein, wenn man bunt gemischt aus allen sozialen Schichten kommt und sich Solidarität auf die Fahnen geschrieben hat, was sich unter anderem dadurch ausdrückt, fairen Kaffee aus Subcommandante Marcos Chiapas zu trinken. Klar schieben wir alte Schrottmühlen durch die Landschaft, vor allem die brandneue Kawa ist uralt, ansonsten alles zwischen 250er Eintopf und 1000er 4-Zylinder, die Gespanne sind bestimmt nur am Start, weil die Leute Angst haben umzufallen. Wir schrauben zwischen 2000 und 40000 km jährlich in der Garage rum, das soll uns mal einer nachmachen.

Und wir schaffen es immer wieder, uns wöchentlich dienstags zu netten Clubabenden zu treffen, aus unterschiedlichen Perspektiven miteinander zu diskutieren und uns am Ende zu einigen (ohne uns zu spalten). Und wir schaffen es immer wieder mit ganz unterschiedlichen Moppeds und ganz unterschiedlichen Können- Niveaus Motorrad zu fahren - gemeinsam. Und das ist uns wichtig.

Okay, der unliebsame KassiererInnenjob wird jährlich gewechselt: jede/r ist mal dran! (Böse Stimmen behaupten, kurz bevor man dran ist, kann man nach Bremen umziehen, einen eigenen Club in München gründen oder einfach im Braunschweiger Club bleiben, aber das glaubt natürlich keine/r). Aber einen guten Stand hat der/die KassiererIn, wenn am Ende vom jährlichen Cluburlaub Überschuss in der Kasse ist und eine nette Danksagung als Rückmeldung von dem Verein kommt, dem wir die Überschüsse gespendet haben. Die Planung des Cluburlaubs birgt allerdings auf der JuttaV (JHV = Jahreshauptversammlung) immer Potenzial zum Zerwürfnis: es gibt die Frankreich- und die Italienfraktion. Ein echtes Muster für die Ortswahl im Frühjahr ist aber nicht zu erkennen. Vielleicht regelt es sich darüber, welche Fraktion im letzten Herbst bei den Castor-Protesten im Wendland am meisten gefroren hat. Denn auch das ist bei uns ein Standardtermin. Die Meisten von uns irritieren umgestellte Straßenschilder überhaupt nicht mehr, weil wir nach langen Jahren aktiver Teilnahme an den Anti-Atom-Protesten gute Ortskenntnisse und viele nette persönliche Kontakte (an diesem Orte ein lieber Gruß an Idas) erworben haben, unangenehmer Weise aber auch Erfahrungen mit Legislative und Exekutive.

So ist denn auch diese Nana (ein Kunstwerk von Niki de Saint Phalle, mittlerweile ein Wahrzeichen von Hannover) in der Mitte unseres Patches gelandet, weil sie auch als gelbes Anti-Castor-X betrachtet werden kann. Immerhin haben wir nach langen Jahren jetzt einen Patch und damit natürlich eine Identität.

Resümee (Alt: fassen wir zusammen)

Wir sind viele genug um was loszumachen, aber offen für neue Leute, bunt aber eindeutig (erster Satz eines wohlbekannten Mitglieds nach Aufnahme in den Club; "Aber ICH werde Kutte tragen!"), alte und junge MotorradfahrerInnen, engagiert vor Ort (he, hat mal jemand von euch auf dem Nienstedter Pass (wegen alten Streckensperrungs-Protest-Zeiten) unsere selbst gebackenen Weihnachtskekse probiert?) und regional, bundesweit (zur Zeit sogar mit Verbandssprecher) und weltweit interessiert.

Eben von ganzem Herzen:

Kuhle Wampe Hannover!


Megaphon Ausgabe Mai bis August 2008

* Anmerkung der Tippse


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Was wir machen

Wir fahren


Wir sitzen

beieinander.



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Wampenkinder

Unsere Kinder sind bei den Treffen und vielen Aktionen dabei.

Alle achten auf die Kinder und greifen bei Bedarf ein.

Bei den Treffen sind Ausflüge in den Wald mit einem Erwachsenen immer wieder spannend. Und wo können die Kinder sonst mithelfen Holz für's Lagerfeuer zu sammeln?

Kurz gesagt, sie lieben es.

Selbst der eigene Geburtstag hält die Kleinen nicht von den Treffen ab. Der Kuchen wird einfach mitgenommen und evtl. schaffen es auch ein oder zwei Kindergarten-/ Schulfreunde zum Treffen. Die anderen Wampenkinder sind auf jeden Fall da und da man sich ja von klein auf kennt, feiert man auch gerne zusammen.

Aber wie kommen die Kinder eigentlich zum Treffen?

Da gibt es verschiedene Wege.
Einige kommen im Auto mit, andere werden Kurzerhand auf's Motorrad gesetzt.

Die Braunschweiger Wampen haben 2003 eine überarbeitete Broschüre zum Thema Kinder und Moped rausgebracht.

Link zur PDF.